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Journal

Über Herkunft und Erinnerung

Ricarda Messner spürt in ihrem Roman ihrer eigenen Familiengeschichte mütterlicherseits nach. Als sie zu erzählen beginnt, ist ihre Grossmutter bereits gestorben. Der Tod ihres Grossvaters und der Verlust ihrer Grossmutter geben ihr Anlass, sich mit ihrer Vergangenheit und Herkunft intensiver zu beschäftigen.

Beim Räumen der Wohnung erzählt sie uns in vielen Rückblenden, woher ihre Vorfahren stammen. Ihre Mutter kam 1971 als Tochter jüdischer Emigranten aus Lettland nach Deutschland, wo sie ihren Mann kennenlernte. Ricarda wuchs in Berlin mit ihren Eltern auf. Jahre später zieht sie wieder in die Wohnung zurück, wo sie aufgewachsen ist. Es ist die gegenüberliegende Wohnung ihrer Grossmutter. Nur 40 Schritte trennen sie voneinander.

Die Grossmutter-Enkelin-Beziehung wird feinfühlig, rührend und manchmal auch amüsant beschrieben. Bei der Familienrecherche spürt sie mehr und mehr, dass sie ihren Namen Messner ablegen und den Namen ihrer Mutter annehmen möchte. Ihr Kampf um den Familiennamen Levitanus zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Dieses Romandebüt ist ein bewegendes Buch über Herkunft und Erinnerung. Es verlangt ein aufmerksames Lesen und regt an, es ein zweites Mal zu lesen.

 

Ricarda Messner. Wo der Name wohnt. Suhrkamp 2025.

 

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