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Journal

Über den Mut des Einzelnen

Es ist Sommer in Frankreich, zwei Menschen sitzen in einem Zug. Sie haben nichts miteinander zu tun, aber begegnen sich mit ihren Blicken.

Sie sieht den gut aussehenden Mann, denkt an ihren Freund, mit dem sie eine schwierige Beziehung hat. Sie will ihn schon lange verlassen, aber es fehlt der Mut.

Der Mann, dessen Blicken sie begegnet, denkt an das Leben, das er mal hatte. Als es ihm ein Leichtes war, eine Frau wie die Fremde im Zug zu erobern, ihr die Welt zu Füssen zu legen. Jetzt sitzt er in diesem Zug, hat keinen Koffer, keine Fahrkarte und auch keine Aufenthaltsgenehmigung. Der Schaffner kontrolliert, es gibt kein Entkommen mehr, am nächsten Bahnhof wird die Polizei ihn festnehmen.

Ein Roman spannend wie ein Krimi, berührend schön wie eine Liebesgeschichte und dramatisch wie die Bilder aus den Flüchtlingslagern. Ein Buch über den Mut des Einzelnen, über die Träume, die man nicht begraben will, über Illusionen, die an der Wirklichkeit scheitern.

Was die Autorin aus einer kurzen Situation im Leben zweier Menschen literarisch schafft, stimmt nachdenklich und lässt mich dieses Buch nicht so schnell vergessen. Eine literarische Meisterleistung.

Eliette Abécassis. Eine unwahrscheinliche Begegnung. Arche 2022.

 

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