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Journal

Trost durch Sprache

Es ist nicht die Regel, und doch gibt es sie: die einsamen Begräbnisse. Menschen, die niemanden haben, der sie auf ihrem letzten Weg begleiten kann oder will. Eine traurige Vorstellung.

Das literarische Projekt «Das einsame Begräbnis» stellt sich in den Dienst der einsam Verstorbenen. Sogenannte Dichterinnen und Dichter vom Dienst verfassen einen poetischen Nachruf. Ausgehend von den wenigen Angaben des Friedhofsamtes – Wohnadresse oder Sterbeort – recherchieren sie das Leben des verstorbenen Menschen. Sie suchen den Ort auf, wo er zuletzt gelebt hat, treffen auf Nachbarinnen, Bekannte, Menschen, die Teil vom Leben der oder des Verstorbenen waren. Mit den oft kargen Informationen, die sie erhalten, verfassen die Dichtenden den literarischen Abschiedsgruss und verlesen ihn am Begräbnis.

Dieses Buch versammelt die poetischen Nachrufe, die seit 2017 auf dem Zürcher Friedhof Nordheim verlesen werden. Begleitet werden die Gedichte von Rechercheberichten und Essays. Eine berührende, bewegende Lektüre.

Melanie Katz leitet das lyrische Projekt «Das einsame Begräbnis» in der Deutschschweiz. Die Texte stammen von Martin Bieri, Martina Clavadetscher, Alexander Estis, Michael Fehr, Sascha Garzetti, Rolf Hermann, Gerhard Meister, Nathalie Schmid, Ulrike Ulrich und Melanie Katz. Mit Klaus Merz gehört auch ein Aargauer zu den Dichtern vom Dienst.

 

Melanie Katz (Hrsg). Die einsamen Begräbnisse. Limmatverlag 2023.

 

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