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Erinnerung, Wahrheit, Fiktion – Malaysia 1921

Im Jahr 1947 sitzt Lesley auf der Veranda ihres Hauses in Südafrika. Eines Tages erreicht sie ein Päckchen aus Panang, das ein Buch des Schriftstellers W. Somerset Maugham enthält. Als sie das Buch öffnet, kehren die Erinnerungen zurück, an die Zeit im Jahr 1921, als Willie Maugham und sein Geliebter zwei Wochen lang bei ihr und ihrem Mann Robert zu Gast in Penang waren.
Der Autor nimmt uns mit ins British Malaya Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Roman beschreibt teils fiktive und teils historische Figuren. Von W. Somerset Maugham, dem Schriftsteller bis hin zu Sun Yat Sen, dem Revolutionär und ehemaligen Präsidenten der Republik China, spannt sich hier ein weiter ereignisreicher Bogen.
Dieser Roman entführt zwar ins alte Malaysia sowie nach Südafrika, trotzdem ist er aktueller denn je. Egal, ob hier von der Gleichberechtigung der Frau, dem politischen Freiheitskampf oder von Homosexualität die Rede ist.
Der Autor selbst ist in Malaysia geboren und aufgewachsen. «Das Haus der Türen» ist ein historischer Roman mit komplexen Figuren und atmosphärischer Dichte. Tan Twan Engs Schreibstil ist bildhaft, facettenreich, poetisch und flüssig zum Lesen.
Tan Twan Eng. Das Haus der Türen. DuMont 2025.