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Journal

Einblicke ins Tagebuch einer Patientin

Paris, Ende des 19. Jahrhunderts. In der Nervenheilanstalt Salpêtrière befinden sich zahlreiche Frauen und Mädchen, die von der rätselhaften Krankheit «Hysterie» geheilt werden sollen. Zu ihnen gehört auch die namenlose Erzählerin, eine junge Cabaret-Tänzerin, die ihre Erfahrungen in einem Notizbuch festhält.

Vor allem sie und ihre Freundin Cléo dienen dem leitenden Arzt als Fallbeispiele. Im Auditorium führt er sie regelmässig einem internationalen Fachpublikum vor. Die Patientinnen scheinen sich unkontrolliert zu bewegen. Sie fangen an zu schreien und brechen schliesslich zusammen. Das Publikum ist beeindruckt und applaudiert mit klatschendem Beifall. Geht hier alles mit rechten Dingen zu und her?

Die Erzählerin führt uns durch die Salpêtrière. Nach und nach erfahren wir einerseits ihre eigene Lebensgeschichte und andererseits die kleptomanische Vergangenheit von Cléo. Die zum Teil humorvollen Aufzeichnungen geben interessante Einblicke in die Methoden der Ärzte, die mit viel Scharlatanerie und Halbwissen an der Psyche der Frauen herumspielen.

Nachtblaue Blumen ist ein kurzer und feiner, dafür aber sehr intensiver Roman. Das Buch zieht einen in den Bann und fasziniert.

 

Alexander Kamber. Nachtblaue Blumen. Limmatverlag 2024.

 

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