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Die Frauen der Familie Flores

Angélica Lopes lebt und arbeitet als Journalistin, Roman- und Drehbuchautorin in Rio de Janeiro. Seit mehr als zwanzig Jahren ist sie als preisgekrönte Autorin von Jugendromanen schriftstellerisch tätig. «Die Frauen der Familie Flores» ist ihr erster Roman für Erwachsene.
Es ist ein historischer Generationen-Roman über weibliche Solidarität, Mut und Freiheit. Auf zwei miteinander verwobenen Zeitebenen entfaltet sich die Geschichte der Flores-Frauen. Die Hauptgeschichte spielt im Jahr 1918 und erzählt das Leben der Stickerin Inez und ihrer Freundin Eugênia. Sie leben in einer Zeit, in der Frauen in Brasilien noch zwangsverheiratet werden. Im Zentrum steht Eugênia, eine kluge und entschlossene junge Frau, die gegen ihren Willen einen gewalttätigen Offizier heiraten muss. Mittels ihrer Stickereien gelingt es ihr geheime Nachrichten zu übermitteln. Inez erfährt vom geplanten Fluchtversuch und wird zur Komplizin.
Die zweite Zeitebene spielt fast 100 Jahre später. Die Nachfahrin Alice beginnt, durch ein altes Erbstück, einen gestickten Schleier, die verborgene Geschichte ihrer Familie zu entschlüsseln.
«Die Frauen der Familie Flores» ist kein aufrüttelnder Protestroman, sondern eine leise, aber nachhaltige Erzählung über weibliche Stärke, die sich nicht durch Lautstärke, sondern durch Beharrlichkeit auszeichnet. Das Buch ist flüssig geschrieben und gut zu lesen.
Angélica Lopes. Die Frauen der Familie Flores. Hanser 2025.
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