Journal
Amüsante Familiengeschichte

Es ist 1983. Daniel Hormann freut sich auf seine Konfirmation – besonders der erhofften Geschenke wegen – und träumt von einem blauen Samtsakko und einer grauen Flanellhose. Beides würde er gerne zu diesem besonderen Anlass tragen.
Die finanzielle Situation seiner Familie ist jedoch prekär, sie ist nämlich pleite. Davon soll allerdings niemand etwas mitbekommen. Auch als die Konten gesperrt sind und der Gerichtsvollzieher das Familienhaus pfänden will, versuchen die Hormanns immer noch, den Schein zu wahren – was Ihnen ganz gut gelingt.
Daniel schildert die Situation aus seiner Perspektive als Teenager, was unterhaltsam zu lesen ist. Der Roman hat auch eine ernste Seite, dann nämlich, wenn er weiter in die Vergangenheit zurückgeht. auf. Geschildert wird, wie Daniels Eltern als Kinder in Bremen das Aufkommen des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg erlebten.
Trotzdem ist es eine leichte Lektüre. Denn die Familie Hormann vergisst nie, das Leben zu geniessen. Das gibt dieser Familiengeschichte voller Höhen und Tiefen eine positive Grundstimmung und macht sie zu einer amüsanten Ablenkung vom Alltag.
Christian Schünemann. Bis die Sonne scheint. Diogenes 2025.